Stil & Haltung
Benimm am Arbeitsplatz
Höflichkeit ist einer der obersten Tugenden im Berufsleben, Respekt ist die Basis der Kommunikation, gute Manieren sind ein Aspekt für Kompetenz.
Dies alles sichert das zivilisierte Zusammenarbeiten und die kultivierte Selbstdarstellung und ist bei der Karrierefrage oft das entscheidende Detail in der Wagschale.
Neuankömmlinge, ungeachtet der Hierarchien werden observiert.
Daher gilt: defensives, höfliches und nicht forsches Verhalten an den Tag legen.
Aber: keine "kleine graue Maus", wirkt duckmäuserisch oder zu kritisch beobachtend.
Gepflegte, aber nicht zu stylische Kleidung. Das Gleiche gilt für Haare, Hände, Schuhe, Accessoires.
Nur dezent und nie direkt im Büro, oder vor einem Meeting parfümieren.
Beginnen Sie in den ersten Wochen keine privaten Gespräche.
Stellen sie fachliche Fragen immer in höflichem Tonfall.
Weisen Sie nicht in den ersten Wochen auf Missstände hin, außer Sie wurden explizit dafür eingestellt. Tun Sie dies dann schriftlich dem Auftraggeber gegenüber.
Nicht mit Erfahrungen, Wissen, Kompetenzen prahlen.
Nie lästern oder überhebliche Kritik, fällt negativ auf Sie zurück.
Erst 4 – 6 Wochen nach Jobstart. Erst frühestens 30 Minuten vor Arbeitsschluss einen kleinen Imbiss im Sinne von Kaffee unf Kuchen verteilen.
Sollte es ein geselliges Beisammensein werden, bei dem auch alkoholische Getränke gereicht werden, ist es anzuraten, auch erst später einzuladen.
Optimal ist eine kleine Einladung zum überschaubaren Umtrunk in ein benachbartes Lokal.
Neuer Arbeitsplatz
Halten Sie Ihren Arbeitsplatz ordentlich, sauber und übersichtlich.
Dies vermittelt, dass Sie aus Ihrem Arbeitsplatz etwas machen und gleichzeitig kompetent sind.
Räumen sie jeden Tag Ihren Tisch und Ihre Akten auf.
Bilder der Familie ja, jedoch überschaubar, aber keine Pinups.
In Büros mit Publikumsverkehr nicht rauchen!
Fremde Schreibtische, Dokumente oder Computer sind tabu!
Sein Gegenüber nicht warten zu lassen, ist eine Frage des Respekts. Diese Höflichkeitsform ist einer der wesentlichen Aspekte, unter denen positive oder negative Gespräche, oder Verhandlungen beginnen. Planung von Abläufen, Fahrstrecken o. ä. ist daher ein Teil der Arbeit eines höflichen Kompetenzträgers.
Firmen-Besucher
Der Aufwand des "in Empfang nehmen" eines Besuchers hängt stark von seinem Rang, der Hierarchie und der Relevanz ab.Hochrangig: immer in der Eingangshalle abholen.
Bei Regen: draußen mit Schirm abholen, nicht auf den „nassen Gast“ drinnen warten.
Gast mit weiterem Anreiseweg: bis zur eigentlichen Verhandlung einige Augenblicke zum "Ankommen und Sortieren" geben.
Besucher an der Bürotür: Freundliches Hereinbitten nach Klopfzeichen.
Eintritt des Besuchers während eines Telefongesprächs: Telefonat beenden, sich kurz entschuldigen, Begrüßen des Gastes etc.
Besuchern nimmt der Gastgeber die Garderobe ab, immer auf einen Bügel hängen.
Verhandlungen und Konferenzen
"Vorbereitung ist der halbe Vertrag!" Klingt komisch, ist aber so! Erfolgreiche Gespräche bedürfen einer positiven Gesprächsatmosphäre und des ungestörten Verhandlungsflusses.
Sorgen Sie vorher dafür,
- dass der Konferenzraum gelüftet ist,
- die Unterlagen in ausreichender Vervielfältigung an jedem Teilnehmerplatz liegen,
- die Getränke, Servietten und evtl. Snacks vorher auf dem Tisch stehen.
Mobiltelefone bitte ausschalten!
Vertreter und Sekretärin für den Gesprächszeitraum informieren, so dass es keine Störungen gibt.
Geben Sie durch positive, auf den Gast zugewandte Körpersprache, Gesten und Blicke, dem Gast Ihr Interesse zu verstehen.
Zuhören: Lassen Sie die Gesprächspartner immer ausreden: Höflichkeit und Informationsfülle sind die Basis einer Verhandlung!
Verhalten gegenüber dem Chef
Begegnungen und Verhalten im Beruf werden von Hierarchien vorgegeben.
Hierarchie vor Alter und Firmenzugehörigkeit!
Der Inhaber der höheren Hierarchie gibt vor, wann und wie gegrüßt wird, man sich die Hand reicht.
Zwar grüßt nach Knigge der, der den Raum betritt zuerst. Handelt es sich um den Vorgesetzten ist es comme il faut, ihn freundlich zuerst zu grüßen.
Sie sind im Büro des Chefs und bietet Ihnen dieser keinen Platz an, setzen Sie sich nie unaufgefordert hin.
Nie ohne Termin zum Chef. Das Prozedere: Sekretärin, Termin, Anklopfen, Eintreten, Begrüßung, Gespräch, Bedanken (in jedem Fall!).
Respektvolle Körperhaltung und -sprache gegenüber dem Vorgesetzten ist ein Muss!
Wahren Sie stets die Höflichkeitsformen der Ansprache: Titel und Nachname, bis er Ihnen diese erlässt.
Der Vorgesetzte geht vor dem Mitarbeiter in den Aufzug und verlässt ihn nach ihm.
Einsteigen: Respekt, Aussteigen: Bequemlichkeit für den Chef).
Die Begrüßung:
Begrüßung generell
Zuerst grüßt, wer einen Raum betritt (ob privat, Warteraum, kleines Geschäft oder Restaurant, fremdes Büro oder Fahrstuhl).Zuerst grüßt, wer als Einzelner zu einer Gruppe kommt.
Treffen Sie Bekannte während diese im Restaurant essen, genügt ein freundliches Nicken und "Hallo", das Händeschütteln während des Essens gilt als unhöfliche Störung.
Begrüßung einer Dame
Bei Einladung unter mehreren Personen gilt immer: "Ladies First" – allen voran die Gastgeberin, dann der Gastgeber, dann Ehrengäste und danach die übrigen Gäste.
Geschäftliche Begrüßung: wie zwischen Männern, aber achten Sie auf Ihren Händedruck!
Begrüßung unter Männern
Händeschütteln mit kurzem, kräftigen, aber nicht erdrückendem Händedruck dabei Augenkontakt.
Eventuell kurzes Nicken (als Andeutung der ehemals üblichen Verbeugung nur gegenüber Höherrangigen).
Hände aus den Hosentaschen – diese vermeintliche Lässigkeit wird als "schlechter Stil" oder schlicht Unsicherheit interpretiert.
Förmliche Begrüßung – leichte Verbeugung zum Handkuss
Der Handkuss ist wohl die förmlichste Begrüßung, bei der nicht die Damenhand zum Mund hochgezogen, sondern der Kopf des Mannes im Sinne einer Verbeugung bis auf 20 cm zur Hand der Dame herangeführt wird.Für einen Gentleman gilt: Handkuss nur in geschlossenen Räumen und nur bei verheirateten Damen.
Titel und Anreden:
Titel und Ansprachen schriftlich und mündlich:
Titel, Adelstitel und Höflichkeitsformen gelten generell so lange und müssen so lange genannt und geschrieben werden, bis sie einem vom Inhaber des Titels erlassen werden.
Titel verblassen nicht mit der Dauer ihrer Existenz.
Der Titel des Doktoren wird immer genannt. In geschriebener Form verwendet man die Abkürzung "Dr.".
Der Titel der Professoren wird immer genannt. In geschriebener Form verwendet man die Abkürzung nicht, sondern die ausgeschriebene Form.
Der gesamte Name einer Person setzt sich bei der mündlichen Ansprache zusammen aus: Herr/Frau Titel Nachname.
Wird ein Ehepaar angeschrieben wird zunächst der Mann inkl. des Vor- und Nachnamen, dann die Frau mit ihrem Vor- und Nachnamen genannt.
Die archaische Form, die Dame mit dem Vornamen des Mannes zu versehen, ist nicht mehr zeitgemäß.
Visitenkarten
Überreichen Sie Ihre Visitenkarte zu Beginn der Konversation, damit Ihr Gegenüber keine Peinlichkeiten erlebt und Ihren Namen falsch ausspricht oder Sie nochmals danach fragen muss.
Geschenke für besondere Anlässe:
Zur Hochzeit
Erkundigen Sie sich bei den Trauzeugen oder den Brauteltern zunächst, ob es einen sog. Brauttisch oder eine Brautliste gibt.
Heutzutage entbehren die meisten Paare nicht mehr der grundlegenden Haushaltsausstattung, sondern äußern hier ihre besonderen Wünsche zur Hochzeit.
Ansonsten können Sie mit persönlichen Geschenken aufwarten:
- Gutschein für ein Abonnement ins Theater oder Konzerthaus
- Weinset aus den Jahrgangsweinen des Brautpaares
- Verlängerung der Flitterwochen: Kennen Sie bei einem befreundeten Paar das Reiseziel, können Sie als Erinnerung an die Flitterwochen ein Set aus Bildbänden, Delikatessen,
Musik und Humorvolles zusammenstellen. Geschenkeservice: übernehmen Sie den Geschenketransport und bauen Sie den Gabentisch mit einem Willkommenschampanger im neuen Heim des jungen Paares auf.
Jungen Paaren bereitet man häufig eine große Freude, wenn die Gäste bereits einen Teil der Arbeit und Kosten für die Festlichkeiten übernehmen (organisierter Sektempfang nach dem Standesamt, eine Bootsfahrt, oder Kutschfahrt in die Kirche).
Zur Taufe
Der Klassiker: die Aktie
Das Brauchbare: hochwertige Marken-Baby-Mode
Das Überflüssige: silbernes Babybesteck
Das Exotische: eine Lederhose
Das Planerische: ein Spielauto mit Anhänger, auf dem ein Sparbuch mit erster Einzahlung für den Führerschein liegt.
An die Mutter: Blumen ja, aber später – bitte der jungen Mutter nicht alle auf einmal Blumen bringen, wenige Telefonate und auch keine voreiligen persönlichen Besuche –
lieber ein Brief mit Glückwünschen senden.
Für die Gastgeberin, den Gastgeber
Bringen Sie nie Praktisches mit! Das könnte peinliche Anspielungen auf mangelnde Kochkünste, Handwerkskünste oder ähnliches andeuten.
Der Dame: stets Blumen (NIE Nelken oder Lilien – Friedhofsblumen / Rote Rosen sind dem Gatten vorbehalten)!
Dem Herrn: eine gute Flasche Wein – Rotwein im Herbst und Winter, Weißwein im Frühjahr und Sommer.